Gedankensplitter

Es braucht so wenig zum Glück

 

Die Jahre vergehen,
sie zerrinnen förmlich
zwischen unseren Fingern.
Unsere Spätsommerjahre sind gezählt,
der Lebensherbst wirft seine Schatten voraus.

 

Den Zenit überschritten
fordert unsere Körper Tribut.
Er zwingt uns Tempo und Intensität zu reduzieren.

 

In der ersten Reihe stehen nun andere,
wir stehen hinter ihnen, stärken ihnen den Rücken.
Wir leben im Spannungsfeld der Gegensätze -
wo etwas eingebüßt wird, wird anderes gewonnen!

 

Zurücktretend dürfen wir
Verantwortung abgeben
und aus dem Vollen schöpfen -
wir haben Erkenntnisse gewonnen,
Träume bewahrt, Visionen verwirklicht,
Beziehungskunstwerke geflochten.

 

Unsere Freiheit liegt nun darin nichts zu müssen,
sondern einfach das Lebe zu genießen –
es braucht so wenig zum Glück...

©Martina Pokorny

 

Erinnerungen

 
Gemeinsam erinnern wir uns -
an die Kindheit der einen,
die die jungen Jahre
der anderen waren

 

Familienbande –
zart wie Fäden aus Seide,
ein anderes Mal stark wie Drahtseile

ein Hochseilakt auf Lebenszeit -
ständiges Ausbalancieren,
um in Beziehung zu bleiben

 

im Moment unser Gleichgewicht finden,
inmitten von Ahnen und Nachkommen
zwischen Wurzeln und Visionen
am Boden der Realität

 

unsere Plätze bestimmt die Zeit,
Positionen wirken aufeinander ein
Behütete und Behütende -
vom Annehmenden zum Gebenden
und wieder zurück

 

vom Schicksal vereint,
zusammengewürfelt
zum Spiel des Lebens -
mit dem Ziel gemeinsam
zu gewinnen.

©Martina Pokorny

 

Lebenstanzerei - Seelenspiegel

Seelenspiegel

Ich verlass so gern
ausgetretene Pfade,
bahne mir eigene Wege,
geführt durch meine Intuition.

Sie lässt mich
ungeahnte Höhen erklimmen,
manch dorniges Dickicht durchdringen,
endlos erscheinende Weiten durchschreiten
und in meine tiefsten Tiefen hinabsteigen.

Sie gewährt mir Blicke
in meinen Seelenspiegel
und bringt mich sicher
zum Licht am Ende
des Tunnels.

©Martina Pokorny

 

Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie kostbar es ist, unseren ganz normalen Alltag leben zu können - das ist nicht selbstverständlich.
Sobald wir das erkennen, beginnen wir jeden Augenblick als Geschenk zu sehen, für das wir zutiefst dankbar sein können.

©Martina Pokorny

 

©Martina Pokorny/Zeit der Wandlung - November 2017

Zeit der Wandlung


Möge Verengtes sich entspannt weiten,

Verhärtetes weich, Verbitterte milde werden.

Verirrtes möge Wege finden, Festgelegtes frei fließen,

Maskiertes sich vertrauensvoll zeigen.

Wohlwollen soll Boshaftigkeit entwaffnen,

Gleichgültigkeit der Zuwendung Platz machen.

Möge alles Unnatürliche und Lieblose
zur wahren Natur, zur Liebe zurückfinden.

©Martina Pokorny

 

Ist Spiel nur Spiel?

Wer spielt ist präsent.
Wer spielt fühlt sich lebendig.
Wer spielt begegnet der Freude.
Wer spielt empfindet Leichtigkeit.
Wer spielt schafft Verbindungen.
Wer spielt erweitert seinen Spielraum.

Wer spielt ist schöpferisch.
Wer spielt feiert das Leben.
Wer spielt nährt seine Seele.

©Martina Pokorny

 

 Sobald wir uns von seinen Netzen umgarnen lassen, birgt uns das Leben.

©Martina Pokorny